Kraft der Natur,
Windpark Nauders

Das Projekt 

Wir, die ImWind, planen im Bereich des Großmutzkopf, in der Gemeinde Nauders, einen Windpark mit 5 Windkraftanlagen.

Das Projektgebiet liegt zwischen 1750 und 1910 Metern Seehöhe nordwestlich des Großmutzkopfs und wurde im Rahmen einer Potenzialanalyse von Expertinnen und Experten aus den Bereichen Geo- und Biologie, Komponentenanlieferung, Windmessung und Bautechnik untersucht und dabei als geeigneter Standort bewertet. Die Grundstücke, auf denen der Windpark errichtet werden soll, befinden sich im Eigentum der Gemeinde Nauders.

Bei der Planung unserer Windparks legen wir großen Wert auf eine transparente Kommunikation und einen Austausch mit den Gemeinden und den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort.

Um diesem Anliegen gerecht zu werden, haben wir für die Bürgerinnen und Bürger von Nauders und allen anderen Interessierten diese Projektwebseite erstellt. 
Darüber hinaus laden wir Sie herzlich zu einer Informationsveranstaltung am 27. November 2025 im Veranstaltungszentrum in Nauders ein. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen Ihnen vor Ort gerne für Fragen zum Projekt zur Verfügung.
Kommen Sie jederzeit zwischen 16:00 und 19:00 Uhr vorbei, um sich zu informieren – es gibt keinen festen Beginn.
 

Mehrwert für die Region

Der Bau und Betrieb des Windparks bringen zahlreiche Vorteile für die Region mit sich. Bereits während der Errichtung profitieren lokale und regionale Betriebe – etwa Bauunternehmen, Handwerksbetriebe und Transportfirmen – durch Aufträge und Wertschöpfung vor Ort.

Die Gemeinde Nauders selbst profitiert unmittelbar: Durch regelmäßige Pachtzahlungen und eine Infrastrukturabgabe fließen jährlich verlässliche Einnahmen in das Gemeindebudget. Bei der Umsetzung von fünf Windkraftanlagen belaufen sich diese gesamthaft auf mindestens 200.000 Euro pro Jahr. Diese Mittel fließen direkt in das Gemeindebudget und können für Projekte eingesetzt werden, von denen alle Bürgerinnen und Bürger profitieren – etwa für die Verbesserung der Infrastruktur, die Förderung von Vereinen oder Investitionen in nachhaltige Gemeindeentwicklung.

 

Stabile Strompreise für alle - durch Energiegemeinschaft

Alle Nauderer Privathaushalte als auch Klein- und Mittelunternehmen können durch stabile Stromtarife profitieren. Über eine Bürger-Energie-Gemeinschaft (BEG) besteht die Möglichkeit, für 20 Jahre einen fixierten und stabilen Stromtarif in der Höhe von 11 ct/kWh (exkl. Netzgebühren, Steuern etc.) beziehen zu können, wenn eine ausgewählte BEG-Windkraftanlage der ImWind Strom produziert. Das schafft Planbarkeit und bringt echte finanzielle Vorteile für die Menschen vor Ort. Darüber hinaus kann die Bürger-Energie-Gemeinschaft in bestehende EEG-Strukturen eingebunden werden und so die gegebenenfalls schon vorhandene PV-Erzeugung perfekt ergänzen.

Nachrangdarlehen – Beteiligung mit Mehrwert

Durch die Vergabe eines Nachrangdarlehens haben die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, sich aktiv am Projekt Windpark Nauders zu beteiligen und dabei potenziell finanziell zu profitieren. Mit einer solchen Einlage würden sie den Ausbau der regionalen Windenergie unterstützen und dafür Zinsen erhalten, die über klassischen Sparprodukten liegen. So bleibt das Geld in der Region, stärkt die lokale Wertschöpfung und bietet den Menschen vor Ort eine Möglichkeit, ihr Kapital sinnvoll zu investieren.

Erlebnis- & Bildungspfad Windkraft

Der geplante Windpark soll einen Erlebnispfad bieten, auf dem Technik und Nachhaltigkeit erlebbar werden. An Infostationen erhalten Besucher spannende Einblicke in die Funktionsweise von Windkraftanlagen und die Bedeutung erneuerbarer Energie. Führungen für Schulklassen und Interessierte sollen die Themen anschaulich und verständlich machen. 

Aus der Region, für die Region

Unsere Berge sind Lebensraum, Arbeitsplatz und Urlaubsziel zugleich. Damit das so bleibt, brauchen wir sauberen Energie aus der Region. Im Winter, wenn die Seilbahnen viel Energie benötigen, erzeugen Windkraftanlagen am meisten Strom. 
Langjährige Analysen der österreichischen Nächtigungszahlen, sowie Studien und Umfragen zeigen, dass Windkraft keine negativen Auswirkungen auf den Tourismus hat – im Gegenteil, viele Gäste schätzen sichtbares Engagement für Nachhaltigkeit. Das bestätigen auch unsere Erfahrungen mit dem Tauernwindpark in der Steiermark, den wir seit 2002 betreiben. In unmittelbarer Nähe liegt das Skigebiet Lachtal – beide profitieren seit Jahren voneinander.

Darüber hinaus stärkt die heimische Energieerzeugung die regionale Versorgungssicherheit und reduziert so die Abhängigkeit von Energieimporten aus dem Ausland. 2024 hat Österreich 14,1 Milliarden Euro für teure Energie aus dem Ausland ausgegeben.

 

Das sagen unsere Partner:

„Trotz anfänglicher Zweifel gegenüber Windkraft - noch dazu am Berg - sind nach fast 20 Jahren die Bürgerinnen und Bürger meiner Gemeinden zu wahren Fans des Windparks und der ImWind geworden. Die offene Kommunikationsweise und die faire Zusammenarbeit über diese lange Zeit haben ImWind zu unserem bevorzugten Partner für erneuerbare Energie gemacht.“

- Alois Mayer
Ehemaliger Bürgermeister Region Pölstal 

Fakten & Zahlen

 5 Windkraftanlagen

Der neuesten Generation sorgen für effiziente Stromerzeugung

21 MW Gesamtleistung

Zum Vergleich: Das Wasserkraftwerk Stiller Bach in Nauders hat eine Turbinenleistung von 2,26 MW

11.400

Durchschnittliche Haushalte können so jährlich versorgt werden

2031/2032

Mögliche Inbetriebnahme

Standort Windpark Nauders

Geprüfte Visualisierungen

Untenstehend finden Sie fachlich geprüfte und belastbare Aufnahmen aus der Standortgemeinde. Die Aufnahmen entsprechen der tatsächlichen Erscheinung bei sonnigen und leicht bewölkten Verhältnissen.

Einzelne Anlagen sind aufgrund der topografischen Gegebenheiten nicht sichtbar. Die umliegende Landschaft schränkt die Sicht ein. Aus der Ortschaft Nauders sind die Windkraftanlagen nicht zu sehen, da sie hinter dem Kleinmutzkopf liegen.

Die Visualisierungen werden mit einer von den Behörden und zuständigen Sachverständigen zur Prüfung der Umwelt­verträglichkeit anerkannten Software (WindPRO) erstellt. Die zugrunde liegende Methodik umfasst unter anderem die Geo­referenzierung, die Berück­sichtigung von Höhenmodellen und Sichtachsen sowie die fotorealistische Integration der geplanten Anlagen in das Landschaftsbild. Darüber hinaus fließen atmosphärische Bedingungen, Beleuchtungs­szenarien und perspektivische Verzerrungen in die Berechnungen ein, um eine realitätsnahe Darstellung zu ermöglichen. 

Auf der Bürgerinformationsveranstaltung am 27. November 2025 können Sie die untenstehenden Visualisierungen im Detail betrachten. 

Blickwinkel Novellesweg Gegenhang ("GEG")

Blickwinkel Bergkastelseilbahn Tal ("Tal")

Einzelne Anlagen sind durch die Topografie und die umliegende Landschaft nicht sichtbar. 

Häufig gestellte fragen

Warum ist Windkraft für die Energiezukunft Tirols so wichtig?

Windkraft ergänzt Wasser- und Sonnenenergie besonders dann, wenn weniger Wasser verfügbar ist oder die Sonne nicht scheint. Sie stärkt die Versorgungssicherheit und sorgt für eine höhere Autonomie. Gleichzeitig schafft sie mehr Wertschöpfung im Land, erhöht die strategische Selbstbestimmung und gibt mehr Kontrolle über die eigene Energiezukunft. Auf diese Weise trägt Windkraft zu einer zuverlässigen, unabhängigen und klimafreundlichen Energieversorgung für Tirol und ganz Österreich bei.

Hintergrund:

Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 bilanziell den gesamten Strom aus erneuerbaren Energien zu erzeugen und bis 2040 vollständig zu dekarbonisieren. Dafür wird Strom in vielen Bereichen fossile Energieträger ersetzen – etwa wenn Ölheizungen durch Wärmepumpen ersetzt werden oder Mobilität elektrisch wird. Dadurch steigt der Strombedarf.

Gleichzeitig wird insgesamt weniger Energie benötigt, weil elektrische Technologien wie Wärmepumpen und Elektromotoren effizienter sind und einen deutlich höheren Wirkungsgrad haben als Systeme, die fossile Brennstoffe verbrennen.

Tirol leistet mit seiner starken Wasserkrafterzeugung bereits heute einen wichtigen Beitrag zur erneuerbaren Energieversorgung Österreichs. Um Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu garantieren und saisonale Schwankungen auszugleichen, braucht es jedoch zusätzlich weitere erneuerbare Energiequellen.

Hier spielt Windkraft eine entscheidende Rolle: Sie liefert besonders im energieintensiven Winterhalbjahr viel Strom und ergänzt damit ideal die Wasserkraft und Photovoltaik, die ihre Erzeugungsmaxima im Sommer haben.

 


Quelle: IG Windkraft Österreich, Windenergie des 21. Jahrhunderts, https://www.igwindkraft.at/assets/downloads/broschure_windenergie-des-21-jh.pdf

Beeinträchtigen Windräder die Gesundheit der Anwohner?

Windkraftanlagen erzeugen Schall, doch das Genehmigungsverfahren und gesetzliche Grenzwerte stellen sicher, dass er für Anwohner unbedenklich bleibt.

Hörbarer Schall
Die Geräuschentwicklung moderner Windräder ist durch strenge Lärmschutzvorschriften begrenzt. Die WHO empfiehlt einen Schallpegel von 40 Dezibel (dB) bei Wohngebäuden in der Nacht nicht zu überschreiten – vergleichbar mit einem Flüstern oder einer ruhigen Wohnstraße.
Im Bewilligungsverfahren werden umfassende Schallmessungen und Schallausbreitungsberechnung durchgeführt. Windkraftanlagen werden nur bewilligt, wenn ihr Betriebsgeräusch den nächtlichen Schallpegel nicht maßgeblich erhöht. Bei Bedarf können die Anlagen je nach Wetter oder Tageszeit automatisch leiser betrieben werden. In der Regel wird das Geräusch der Rotoren jedoch von natürlichen Umgebungsgeräuschen wie raschelnden Blättern überdeckt.

Infraschall
Infraschall ist Schall mit einer Frequenz unterhalb des menschlichen Hörbereichs. Er kommt in der Natur häufig vor – etwa durch Wind oder Meereswellen – aber auch viele Alltagsgeräte erzeugen Infraschall, zum Beispiel Kühlschränke, Heizungsanlagen oder Fahrzeuge. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass der von Windrädern erzeugte Infraschall in den üblichen Abständen zu Wohngebieten weit unter der Wahrnehmungsschwelle liegt.

Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Windkraftanlagen negative gesundheitliche Auswirkungen haben.

Wie wird der SChutz der Tierwelt, insbesondere von Vögeln und Fledermäusen sichergestellt?

Der Schutz von Wildtieren ist ein essenzieller Bestandteil der Planungs- und Genehmigungsverfahren. Für jeden Windpark werden umfangreiche Artenschutzgutachten erstellt, um mögliche Auswirkungen auf Vögel und Fledermäuse zu bewerten und entsprechende Schutzmaßnahmen zu setzen.

Vogelschutz

Bestimmte Vogelarten, insbesondere Greifvögel, werden besonders berücksichtigt. Falls eine Gefahr für die Populationen besteht, werden Schutzmaßnahmen vorgesehen. Eine Studie1 von Friedel (2022) zeigt, dass der Ausbau der Windkraft seit 1995 keine signifikanten negativen Auswirkungen auf die Greifvogelbestände in Österreich hat. Dies wird durch die zeitgleiche Zunahme der Greifvogelpopulationen belegt: Die Bestände von Arten wie dem Rotmilan, Seeadler, Kaiseradler und Sakerfalke sind in den letzten Jahrzehnten konstant gestiegen, was einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Windkraft und Bestandsrückgang ausschließt. Zahlreiche Studien zeigen: Verglichen mit anderen Gefahren wie Straßenverkehr, freilaufenden Katzen oder Glasfassaden stellen Windkraftanlagen ein deutlich geringeres Risiko für Vögel dar.

Fledermausschutz

Fledermäuse fliegen vor allem in der Dämmerung. Daher werden Windräder bei bestimmten Wetterbedingungen oder in bestimmten Zeitfenstern automatisch abgeschaltet, um Kollisionen zu vermeiden. Diese Maßnahmen haben nachweislich dazu beigetragen, das Risiko für Fledermäuse erheblich zu reduzieren. 

Schalenwild und Windräder

Fallstudien zeigen, dass sich Schalenwildarten wie Reh, Schwarzwild und Rotwild an Windkraftanlagen gewöhnen und Windparkflächen nach einiger Zeit vollständig in ihren Lebensraum integrieren. Lediglich während der Bauphase kommt es zu kleinräumigen Störungen.

1 Friedel, T. (2022). Bestandsentwicklung ausgewählter Großgreifvogelarten und deren Zusammenhang mit der Windkraftentwicklung in Österreich seit 1995. F&P Netzwerk Umwelt GmbH. Abgerufen von "Bestandsentwicklung ausgewählter Großgreifvogelarten und deren Zusammenhang mit der Windkraftentwicklung in Österreich seit 1995"

Welche Fläche nehmen die Windräder und ihre Stellflächen in Anspruch? Müssen neue Wege gebaut werden? Wie und wohin wird die Energie abgeleitet?

Für ein Windrad werden etwa 0,2 ha dauerhaft für Fundament (Durchmesser ca. 20 m) und Kranstellfläche genutzt, was eine sehr effiziente Form der Energiegewinnung darstellt. Temporäre Flächen, z. B. für Kranausleger oder Lagerflächen während der Bauphase, werden nach Fertigstellung wieder rückgebaut und können aufgeforstet oder begrünt werden.

Das Projektgebiet um den Großmutzkopf ist bereits durch ein bestehendes Wegenetz gut erschlossen. Es sind trotzdem punktuelle Ertüchtigungen, Verbreiterungen inkl. Hangsicherungen, Ausbauten in einzelnen Kurven sowie kurze Stichwege zu den einzelnen Windkraftanlagen erforderlich.

Die erzeugte Energie wird mittels 30kV Erdkabel in das nahegelegen Umspannspannwerk (UW) Nauders geleitet. Die Verlegung erfolgt sofern möglich durch Einpflügen der Kabel. Sollte einer Verlegung im Pflugverfahren nicht möglich sein, wird mittels offener Bauweise verlegt. Sollte auch das nicht möglich oder zweckdienlich sein, findet die Verlegung mittels Spülbohrverfahren statt.
 

Was passiert mit den Windrädern nach ihrer Betriebszeit?

Die durchschnittliche Lebensdauer eines Windrads beträgt bis zu 30 Jahre. Danach gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Repowering – Alte Anlagen werden durch modernere, leistungsfähigere und leisere Windräder ersetzt. Dadurch kann mit weniger Anlagen mehr Strom erzeugt werden.
  2. Rückbau – Die Windkraftanlage wird vollständig entfernt, und die betroffenen Flächen werden renaturiert.

Betreiber sind gesetzlich verpflichtet, Rücklagen für den Rückbau zu bilden. Dadurch wird sichergestellt, dass alte Anlagen nicht ungenutzt stehen bleiben.

Ein Großteil der Materialien, wie der Stahlmast, der Generator oder die Betonfundamente, kann recycelt und wiederverwendet werden. Der Beton wird zu Schotter zerkleinert und im Straßen- oder Hochbau eingesetzt, während der Stahl eingeschmolzen und zu neuen Produkten verarbeitet wird.

Die Rotorblätter von Windkraftanlagen bestehen aus glasfaserverstärktem Epoxidharz und Kohlenstofffasern. Am Ende ihrer langen Einsatzzeit werden sie nach den gesetzlichen Vorgaben in einem Recyclingprozess aufbereitet: Die Rotorblätter werden zerkleinert und als Zusatzstoff in der Zementindustrie weiterverwendet, wo sie zur Herstellung von faserverstärktem Beton (erhöhte Biegezugfestigkeit) beitragen. Alternativ ist auch eine thermische Verwertung möglich.

Die Branche arbeitet kontinuierlich an neuen Lösungen, um das Recycling weiter zu verbessern und die Nachhaltigkeit von Windkraftanlagen weiter zu erhöhen.

Wie verträglich sind die Windräder im Wald?
  • Der biologische Haupt­aktivitätsraum im Wald geht vom Boden bis knapp über die Baumspitzen (also bis ca. 50 m über dem Boden). ​
  • Die Windrad-Flügel Unterkante befindet sich auf mindestens 66,5 m über dem Boden, dh. es sind mindestens 16,5 m zwischen biologischem Hauptaktivitätsraum und Windradflügel.​
  • Im Vergleich zum offenen Land ist im Wald auf der Höhe der Windradflügel weniger biologische Aktivität vorzufinden.​
  • Der erste österreichische Windpark im Wald wurde bereits 2003 errichtet.
Quelle: IG Windkraft
Steigt die Blitzschlag- oder Waldbrandgefahr durch Windkraft?

Nein - sogar im Gegenteil! Durch das Aufstellen von Windkraftanlagen in Waldgebieten kann die Gefahr eines Waldbrandes durch Blitzschläge gesenkt werden. Windkraftanlagen haben ein sicheres Blitzableitungssystem - durch ihre Gesamthöhe überragen die Windräder andere Gebäude bzw. Bäume im Wald, weshalb Blitze vorzugsweise in die Anlage einschlagen. Dadurch muss jedes Windrad mit einem Blitzableitungssystem ausgestattet sein. Somit stellt das Windrad sogar einen Blitzschutz dar.

Dem gegenüber steht das Waldbrandrisiko durch eine Windkraftanlage: Ein Waldbrand durch eine Windkraftanlage wird statistisch nur alle 20.000 Jahre ausgelöst.

Zusammenfassend ist also die Waldbrandgefahr durch ein Windrad verschwindet gering und der Blitzschutzfaktor überwiegt.

Blinken Windräder die ganze Nacht? – Bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung

Windkraftanlagen müssen aus Sicherheitsgründen mit roten Blinklichtern ausgestattet sein, um die Luftfahrt (z. B. Flugzeuge und Hubschrauber) auf Hindernisse aufmerksam zu machen. 

Was ist bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung (BNK)?
Die bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung (BNK) ist eine moderne Technologie, die die Lichter nur dann aktiviert, wenn sich tatsächlich ein Luftfahrzeug in der Nähe befindet. Dadurch:

  • reduziert sich die Leuchtdauer um bis zu 98 %,
  • bleibt der Windpark nachts fast unsichtbar,
  • wird die Akzeptanz der Anlagen in der Bevölkerung erhöht.

Wie funktioniert das?
Die Austro Control erkennt ein nahendes Flugobjekt und schaltet die Beleuchtung ein. Sobald das Flugobjekt den Flugraum verlassen hat, wird die die Beleuchtung abgeschaltet. 

Ist BNK in Österreich schon umsetzbar?
Ja, mit der Kundmachung der technischen Festlegungen nach § 123a LFG Anfang Oktober 2025 sind die Vorgaben nun fixiert. Damit kann die BNK bei allen Anlagen umgesetzt werden – das heißt: Blinken nur dann, wenn es wirklich nötig ist.

Fazit: Dank der bedarfsgerechten Nachtkennzeichnung leuchten Windräder nur noch dann, wenn es wirklich notwendig ist. Das verbessert die Nachtruhe in der Umgebung und erhöht die Akzeptanz von Windparks.

Besteht bei Kälte die Gefahr von Eisabfall – und wie wird dem vorgebeugt?

Ein mögliches Ereignis bei Windkraftanlagen ist der Eisabfall von den Rotorblättern. Dieses tritt auf, wenn sich bei sehr niedrigen Temperaturen Eis auf den Rotorblättern bildet. Das Eis kann sich dann bei steigenden Temperaturen oder durch die Bewegung der Rotoren lösen und zu Boden fallen. Solche Vorkommnisse sind in der Regel nur bei sehr kalten Winterbedingungen oder starker Frostbildung zu beobachten.

Eisabfall ist kein Phänomen der Windkraft, sondern kommt alltäglich in unserem Lebensumfeld vor (zB. hohe Gebäude, hohe Bäume, Handymasten, usw.). 

Wie wird Eisabfall verhindert?
Moderne Windkraftanlagen sind mit Technologien ausgestattet, die das Risiko von Eisabfall minimieren:

  • Heizsysteme in den Rotorblättern verhindern das Anhaften von Eis.
  • Drehzahlregelungen sorgen dafür, dass die Rotorblätter nicht bei extrem niedrigen Temperaturen mit hoher Geschwindigkeit drehen, was den Eisaufbau begünstigen könnte.
  • Wetterüberwachungssysteme erkennen Frostbedingungen und steuern die Anlagen entsprechend, sodass das Risiko von Eisbildung minimiert wird.

Gibt es Sicherheitsvorkehrungen?
Falls trotz dieser Maßnahmen Eis auf den Rotorblättern entsteht, gibt es Sicherheitsvorkehrungen, die den Eisabfall verhindern:

  • Automatische Abschaltung der Windkraftanlagen bei extremen Wetterbedingungen. Der Betrieb wird gestoppt, bevor Eis abgeworfen werden kann.
  • Sicherheitszonen um die Windkraftanlagen verhindern, dass sich Menschen oder Fahrzeuge in gefährdete Bereiche bewegen.

Fazit:
Dank moderner Technologien und präventiver Sicherheitsmaßnahmen wird das Risiko auf ein Minimum reduziert. Regelmäßige Wartung und eine frühzeitige Wetterüberwachung stellen sicher, dass Windkraftanlagen sicher betrieben werden.

Verändert sich die Landschaft durch die Anlagen?

Die Wahrnehmung von Windrädern ist subjektiv. Manche Menschen empfinden sie als Eingriff in das Landschaftsbild, während andere sie als Zeichen für den Fortschritt in der nachhaltigen Energieversorgung sehen.

Planungsrichtlinien stellen sicher, dass Windräder möglichst harmonisch in die Landschaft eingebunden werden. Dazu gehören:

  • Mindestabstände zu Siedlungen
  • Begrenzungen der zulässigen Höhe je nach Gebiet

Ein Vorteil gegenüber anderen Eingriffen in die Landschaft ist, dass Windkraftanlagen nach Ende ihrer Betriebszeit rückgebaut werden können. Im Gegensatz zu Straßen oder Siedlungen kann die Natur also vollständig zurückkehren.

Gibt es durch Windräder eine Mikroplastik-Belastung?

Ein häufiger Vorwurf gegenüber Windkraftanlagen ist, dass durch den Abrieb der Rotorblätter Mikroplastik freigesetzt wird. Rotorblätter bestehen aus faserverstärktem Kunststoff (meist Glas- oder Kohlefaserverbundstoffe), um eine hohe Stabilität bei geringem Gewicht zu gewährleisten.

Wie viel Materialabrieb entsteht wirklich?

Studien zeigen, dass der Materialverlust an den Rotorblättern durch Erosion, z. B. durch Regen oder Hagel, im Vergleich zu anderen Quellen von Mikroplastik äußerst gering ist.

Jährlicher Materialverlust pro Rotorblatt lt. einer Studie der Technical University of Denmark (2024)2: 8–50 g
Beitrag zu den gesamten Mikroplastikemissionen in Deutschland und Vergleich mit anderen Quellen lt. einer Studie des Fraunhofer-Instituts (2018)³:

  • Windräder: 0,6 %
  • Straßenverkehr (Reifen- und Asphaltabrieb): 53 %
  • Abrieb von Schuhsohlen: 3,8 %

 

Gibt es Gegenmaßnahmen?

Ja, die Anlagen-Hersteller arbeiten kontinuierlich an neuen Beschichtungen und Materialien, um den Abrieb weiter zu minimieren. Zudem werden Rotorblätter regelmäßig gewartet und bei Bedarf repariert, um größere Materialverluste zu verhindern. 

2 Mishnaevsky, L., Jr., Tempelis, A., Belahurau, Y., & Johansen, N. F.-J. (2024). Microplastics Emission from Eroding Wind Turbine Blades: Preliminary Estimations of Volume. Energies, 17(24), 6260. https://doi.org/10.3390/en17246260

3 Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT (2018). Kunststoffe in der Umwelt: Mikro- und Makroplastik – Ursachen, Mengen, Umweltschicksale, Wirkungen, Lösungsansätze, Empfehlungen. Oberhausen: Fraunhofer UMSICHT.

Ihr Ansprechpartner für das Projekt

Michael Pölzler

Teamleitung Projektentwicklung Alpin

Email: mip@imwind.at